Romanismus

Romanismus
Ro|ma|nịs|mus 〈m.; -; unz.〉
1. 〈Mal.〉 Richtung der niederländ. Malerei im 16. Jh., die sich bes. eng an die italien. Kunst anschloss
2. 〈Rel.〉 römisch- kathol. Haltung

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Ro|ma|nịs|mus, der; -, …men:
1. (Sprachwiss.) für eine romanische Sprache charakteristische Erscheinung in einer nicht romanischen Sprache.
2. (Kunstwiss.) (an die italienische Kunst der Renaissance angelehnte) Richtung in der niederländischen Malerei des 16. Jh.s.

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Romanịsmus
 
der, -, Richtung in der niederländischen Malerei im 16. Jahrhundert (etwa 1520-70), die sich an der italienischen Hochrenaissance orientierte. Die Vermittlung dieser Vorbilder nach dem nördlichen Europa erfolgte durch Künstlerreisen nach Italien und die Verbreitung zum Teil auch in den Niederlanden gefertigter Stiche nach italienischen Vorbildern (Raffael, Michelangelo u. a.). Einer der frühesten und bedeutendsten Vertreter des Romanismus war der in Brüssel tätige B. van Orley, als seine Schüler sind P. Coecke van Aelst und M. van Coxcie zu nennen. J. Gossaert, J. van Scorel und M. van Heemskerck studierten als Erste systematisch antike Kunstwerke und Renaissancemalerei in Rom. Für die weitere Entwicklung eines manieristisch geprägten Romanismus waren dann besonders L. Lombard und v. a. F. Floris wichtig. Aber auch Künstler der einheimischen Tradition wie Q. Massys, Lucas van Leyden oder P. Bruegel der Ältere setzten sich mit südlicher Kunst auseinander und verbreiteten deren Anregungen.
 

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Ro|ma|nịs|mus, der; -, ...men: 1. (Sprachw.) für eine romanische Sprache charakteristische Erscheinung in einer nichtromanischen Sprache. 2. (Kunstwiss.) (an die italienische Kunst der Renaissance angelehnte) Richtung in der niederländischen Malerei des 16. Jh.s. 3. (veraltend) papst-, kirchenfreundliche Einstellung.

Universal-Lexikon. 2012.

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